Kinder an die Beete – warum dein Kind selbst gärtnern sollte

Endlich ist es soweit! Die Eisheiligen (vom 11. bis 15. Mai) sind vorbei und die neue „Gärtnersaison“ kann starten!

Auch ich bin am Anfang der Saison noch Feuer und Flamme, was dann während der Saison leider immer etwas abnimmt.

Wer uns kennt, der weiß, dass wir – insbesondere ich- es bunt mögen.

Das bedeutet im Klartext, ich habe gerne blühende Pflanzen um mich herum und auch das ein oder andere Kräuter- und Gemüsebeet darf bei mir nicht fehlen.

So starte ich jedes Jahr voller Tatendrang und besorge mir kleine Tomaten-, Gurken-, Zucchinipflanzen, blühende Zierpflanzen, Kräuter und vieles mehr. Besonders wenn ich in einer Gärtnerei stehe, kann ich mich oft nicht beherrschen und meistens landet deutlich mehr als geplant in meinem Einkaufskorb. Gott sei Dank haben wir einen großen Garten, bei dem ich noch für alles ein Plätzchen gefunden habe. Aber auch auf einem Balkon oder in einem kleinen Garten kann man viele Blumen anpflanzen.

Als meine Kinder bereits sehr klein waren, musste ich feststellen, dass das Ganze nicht mehr so einfach mit kleinen Kindern ist. 

Sie waren bereits von Anfang an sehr neugierig und hatten Spaß gemeinsam mit mir im Garten zu werkeln.

Leider machten sie aber beim Erde umgraben keinen Unterschied, ob an einer Stelle bereits etwas eingepflanzt war oder nicht. Auch beim Unkrautzupfen wurde nicht zwischen Unkraut und angesäter Pflanze unterschieden. Sehr zu meinem Leidwesen.

Als sich dann ihr „Höhenradius“ änderte, mussten auch alle Blühpflanzen, die ich bereits weiter oben platziert hatte, daran glauben. Da wurde ein wunderschöner Blumenstrauss gepflückt oder die Rosenblätter verschwanden in ihrer Matscheküche um daraus eine Matschesuppe zu kochen.

Was habe ich mir den Mund fusselig geredet und erklärt, dass man angepflanzte Blumen nicht rupfen darf oder dass wenn man die Blüten vom kleinen Kirschbaum pflückt, dort dann keine Kirschen mehr wachsen. Egal, was ich ihnen auch sagte, es half nichts.

Also beschloss ich, dass sie einen kleinen extra Teil im Garten bekommen, bei dem sie selbst pflanzen, rupfen, ernten usw. können.

Letztes Jahr haben wir sogar eigens für sie Kinderhochbeete aus Paletten gebaut. Die wirklich einfache Anleitung mit Bildern schreibe ich dir das nächste Mal.

Wenn Kinder ein eigenes Beet haben, hat das viele Vorteile (nicht nur, dass sie meine eigenen Pflanzen in Ruhe lassen):

Planen und Entscheidungen treffen

Bereits am Anfang der Gärtnersaison müssen sie sich entscheiden, welche Pflanzen sie haben wollen. Auch ihre Beete sind begrenzt und es gehen nicht Unmengen an Pflanzen hinein.

Verantwortung

Sie müssen ihre Pflanzen gießen, eventuell Unkraut zupfen. Hier lernen sie Verantwortung zu übernehmen. Natürlich schaue ich auch regelmäßig über ihre Beete und gieße auch das ein oder andere Mal nach. Wenn wir in den Urlaub oder über ein verlängertes Wochenende weg fahren, machen sie sich Gedanken, wer sich in der Zwischenzeit um ihre Beete kümmern könnte.

Bisher wurde noch nicht einmal von meinen Kindern gemeckert, wenn ich sie an das Gießen erinnern musste (wobei das wirklich erstaunlich selten der Fall ist). 

Geduld und Ausdauer

Bis so eine Pflanze gewachsen ist, dauert es einige Zeit. Hier müssen meine zwei Mädels Ausdauer und Geduld üben. Deshalb achte ich immer auch darauf, dass die ein oder andere Pflanze dabei ist, die schnell wächst.

Erfolgserlebnis und Stolz

Ich war doch sehr positiv überrascht, wie stolz die beiden auf ihre ersten eigenen Pflanzen waren. Damals waren die ersten fertigen Pflanzen Erdbeeren. Diese wurden dann sorgsam in einer kleinen Schüssel gesammelt und genussvoll als Nachtisch verspeist. Ganz anders, als wenn ich Erdbeeren kaufe und sie ihnen hinstelle (wobei sie die natürlich auch lieben).

Auch wenn wir Spaghettisoße kochen und der eigene Basilikum hier mit in den Topf darf, wird während des Essens mehrfach erwähnt von wem der Basilikum angepflanzt wurde.

Natürlich darf bei meinen zwei Mädels das eigene persönliche Gartenwerkzeug nicht fehlen. Interessanterweise wird hiermit deutlich sorgsamer umgegangen, als mit meinem Gartenwerkzeug.

Die Sinne werden angeregt

Bei den Erdbeeren wurden beim Verzehr die Geschmacksnerven angeregt. Aber bereits zuvor haben die Kinder gefühlt, wie sich das Einpflanzen in der Erde anfühlt, wie nasse Erde riecht und auch, das Erdbeerblätter leicht stachelig sein können.

Die Natur schätzen lernen

Nicht nur dass die Kinder während sie gärtnern an der frischen Luft sind, sie haben auch gelernt, dass Pflanzen fragil und zerbrechlich sind.

Ich habe sie mit Absicht auch ein paar Ringelblumen in ihr Beet pflanzen lassen. Als sie hier das erste Mal eine umgeknickt hatten, waren sie traurig, da diese im Anschluss kaputt gegangen ist. Seitdem sind sie deutlich vorsichtiger und behutsamer mit Pflanzen.

Aus den Ringelblumen haben wir im Übrigen dann noch eine Salbe hergestellt, die als Wundsalbe ganz stolz von ihnen verwendet wurde.

Gemeinsame Aktivität und Spaß

Bereits bei der Planung der Beete und dem anschließenden Besorgen von den Pflänzchen oder Samen haben wir gemeinsam viel Spaß. Natürlich wird auch das Einpflanzen gemeinsam gemacht.

Letztes Jahr haben wir sogar einen Plan gezeichnet, wo welche Pflanze eingepflanzt werden soll (das Beet ist jetzt nicht wirklich riesig). Wir haben auch schon Stecken mit Namen der Pflanzen gebastelt. 

Genuss

Im Internet habe ich diesen Satz gelesen:  Wenn Kinder gärtnern, essen sie auch plötzlich Gemüse, dass ihnen vorher nicht geschmeckt hat.

Das hat bei uns leider nicht funktioniert. Meine kleine Tochter mag keine Tomaten. Sie war zwar voller Eifer beim Einpflanzen und Pflegen dabei, aber als es dann ans Essen ging, hat sie sich geweigert.

Vielleicht hast du hier ja bessere Erfolgschancen.

Die beliebtesten Gartenpflanzen meiner Mädels

  • an oberster Stelle natürlich Erdbeeren
  • Mini-Gurken
  • Cocktailtomaten (nur bei meiner großen Tochter)
  • Physalis
  • Kapuzinerkresse (hier finden sie es besonders toll, dass man die Blüten essen kann)
  • Schnittlauch (am liebsten auf ein Butterbrot)
  • Basilikum 
  • Petersilie
  • Minze (die kommt dann fast in jedes Getränk bei meinen zwei Kids)

Dieses Jahr werden wir noch die Stevia- Pflanze testen. Meine kleine Tochter war ganz begeistert, als sie gehört hat, dass es eine Pflanze gibt, die nach Zucker schmecken soll.

Im Übrigen muss es kein eigener Garten sein, damit Kinder selbst gärtnern können. Auch auf einem Balkon geht das problemlos. Hier kann man ein kleines Kinderhochbeet hinstellen – die Anleitung für eines aus Paletten bekommst du bald von mir.

Wie ist das bei dir?

Gärtnern deine Kinder gerne?

Ich würde mich freuen, wenn Du mir einen Kommentar hinterlassen würdest und mir deine Erfahrung mitteilst.

Bis Bald

Deine Sabine

 

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1 Kommentar

  1. […] meinem Beitrag „Kinder an die Beete!“ Habe ich dir ja schon erzählt, welche Vorteile es meiner Meinung nach hat, wenn Kinder ihre […]

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